Tschüss Calibri, Hallo Aptos
Der Wechsel der Standardschriftart
Aptos, so heißt die neue Schriftart, die Microsoft ab sofort als Standard für die Office-Programme dient. Nach gut sechszehn Jahren löst das ominös klingende Aptos die Schriftart Calibri ab. Was hat es damit auf sich, warum wechselt Microsoft den bestehenden Teil der Markenidentität? Was haben Stephen Colbert und eine Stadt voller Bier mit der ganzen Sache zu tun? Und warum ist das überhaupt für das Marketing wichtig? Wir berichten.
Wieso kam es zu einem Wechsel der Standardschriftart? Nachdem Calibri 2007 Times New Roman ablöste, war es Zeit für eine Neuerfindung des Standardschriftbildes. Ein Refresh bringt neuen Wind und Abwechslung, zumal sich die Sehgewohnheiten der Menschen mit der Zeit ändern. Daher stellte Microsoft fünf Schriftarten zur Auswahl und bat Tester um ausgiebiges Feedback. Aptos – damals noch mit einem anderen Namen - stellte sich als die Schriftart heraus, die am besten von den Nutzern angenommen wurde. Das liegt daran, dass die Font auch in längeren Texten, trotz fehlender Serifen, gut zu lesen ist.
Und wieso ist eine neue Schriftart für das Marketing interessant? Marketer wollen, dass ihre Werbebotschaften nicht nur gesehen, sondern auch verstanden werden. Dafür sind eingängige Bilder besonders hilfreich, da sie bekanntlich mehr als 1.000 Worte sagen, doch ganz ohne Schrift, geht es dann doch nicht. Dabei ist aber nicht nur der Inhalt, sondern auch die Präsentation entscheidend. Eine eigene Schriftart ist ein subtiler Teil Ihrer Wort-Bild-Marke und somit ein wichtiger Bestandteil Ihrer Unternehmensidentität. Sie transportiert unterschwellig eine Stimmung und kann für die Kommunikation sehr wichtig sein. So würden Sie beispielsweise einem Unternehmen wahrscheinlich eher die Seriosität absprechen, wenn dieses Comic Sans verwendet.
Die Einführung einer neuen Standardschriftart ist daher doppelt interessant zu betrachten, da sowohl Microsoft seinen Office-Programmen einen neuen Look verleiht als auch seinen Nutzern die Möglichkeit gibt eine neue Schriftart zu nutzen, erhalten die in Schrift festgehaltenen Gedanken ein neues Aussehen. Wie sich die neue Schriftart auf die Arbeitsergebnisse und das Markenverständnis der Office-Reihe auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Steve Matteson, so lautet der Designer, der die neue Schriftart entwickelt hat. Von ihm stammen beispielsweise auch die Schriftarten Segoe und Bierstadt, wobei letztere besonders interessant ist. Denn Aptos hieß ursprünglich Bierstadt und ist bereits seit längerem in den Office-Programmen verfügbar. Der Namenswechsel – benannt ist Aptos nach einer Stadt in Santa Cruz, Kalifornien – hat sich wohl daher ergeben, da man, obwohl lediglich ein Berg als Namensgeber diente, nicht permanent mit Bier assoziiert werden wollte. Das coole Flair der Westküste lässt sich zudem besser als familienfreundlich kommunizieren.
Und was hat Stephen Colbert mit Aptos zu tun? Laut Microsoft wollte Steve Matteson bei dem Design der Schrift eine humanistische Note einfangen. So versuchte er die allgemein ansprechende Anziehungskraft des verstorbenen Nachrichtensprechers Carl Kasell mit dem scharfsinnigen Ton des Late Night Show Hosts Stephen Colbert zu vereinen. Solche Charakteristika anhand einer Schriftart zu vermitteln, ist nicht einfach. Wir finden, dass Aptos unaufgeregt, praktisch und ansehnlich daherkommt und sich als Standard-Font gut eignet.
Fazit
Ein jeder Marketer wird Ihnen sagen, dass Sie keinesfalls wahllos eine Schriftart für Ihre Unternehmung auswählen sollten, sondern immer eine, die zu Ihrem Markenkonzept passt. Mit einer eigenen Schriftart bleiben Sie in Erinnerung, stechen aus der Masse hervor und komplettieren Ihren Werbeauftritt. Das gilt auch für die Schrift auf Ihrer Webseite. Daher ist die Wahl einer passenden Font so wichtig.
Online Marketing, das überzeugt.