Der Wechsel von OpenAI zu Microsoft
Wenn der Vorstand erst macht
Über das vergangene Wochenende hinweg wurden die Schlagzeilen von aufsehenerregenden Neuigkeiten aus den Reihen von Microsoft und OpenAI dominiert. Zunächst hielt Satya Nadella, der CEO von Microsoft, eine Keynote über die aktuellen Pläne des Unternehmens und betonte dabei die enge Kooperation mit OpenAI. Doch nur einen Tag später wurde bekannt, dass der Vorstand beschlossen hat, den OpenAI CEO Sam Altman zu entlassen. Der Mitbegründer des KI-Unternehmens soll in seiner Kommunikation nicht immer transparent gewesen sein, was die Arbeit des Vorstands behindert hat. Was genau damit gemeint ist, bleibt unklar - solche Einzelheiten gelangen selten an die Öffentlichkeit. Was hat es mit dem Konflikt auf sich, oder ist es doch nur eine Meinungsverschiedenheit?
In einem offenen Brief an den Vorstand äußerten hunderte Mitarbeiter von OpenAI ihre Enttäuschung. Trotz der Anschuldigung, dass Altman nicht ehrlich gewesen sei, konnte der Vorstand keine Beweise für ein solches Verhalten vorlegen. Durch die Entlassung des CEO sei die Mission von OpenAI untergraben worden und man könne und wolle unter diesen Umständen nicht weiterarbeiten. Der Vorstand müsse geschlossen zurücktreten, sonst würde der Großteil der Belegschaft zu Microsoft wechseln. Inmitten des Streites signalisierte Microsoft sofort, dass es Plätze für die ehemaligen OpenAI-Mitarbeiter gäbe. Der Konzern dürfte den Wechsel der Mitarbeiter begrüßen. Schließlich hätte man so die Manpower und das Know-how im eigenen Haus und müsste sich nicht mehr mit der Geschäftsführung herumschlagen.
Nachdem Nadellas Keynote durchweg positiv aufgenommen wurde, folgte der Schock über Altmans Entlassung. Schließlich hatte Microsoft im vergangenen Jahr über zehn Milliarden Dollar in OpenAI investiert - eine Summe, die selbst für ein solches Unternehmen keine Kleinigkeit ist. Jedoch schien zwei schlaflose Nächte später eine Lösung gefunden worden zu sein: Altman wechselt die Seiten und übernimmt die Leitung des AI-Forschungsteams von Microsoft. Der Aktienkurs wurde vor dem Einbruch gerettet und die Krise abgewendet. Neben Altman haben jedoch mehrere Mitarbeiter von OpenAI ihren Dienst quittiert. Als Erster, nur wenige Stunden nach Altman, folgte der ehemalige Präsident des Unternehmens, Greg Brockman. Kurz darauf wechselten weitere OpenAI-Mitarbeiter zum Geldgeber Microsoft.
Microsoft befindet sich derzeit in einem harten Wettbewerb mit anderen Technologieunternehmen um die Vorherrschaft bei KI-Suchmaschinen und anderen KI-Anwendungen. Obwohl andere Unternehmen sich als neuer Arbeitgeber angeboten haben dürften, scheint Sam Altman eine solche Ausstrahlung und Anziehungskraft zu haben, dass seine ehemaligen Kollegen seinem Ruf folgen und zu Microsoft wechseln. Wer in diesem Fall die Sympathien auf seiner Seite hat, scheint also ganz klar zu sein. Sollten die Mitarbeiter ihre Drohung wahr machen und geschlossen zu Microsoft wechseln, dürfte Weihnachten für Nadella früher kommen als gedacht.
Der Kampf geht weiter
Die neue KI-Forschungsabteilung innerhalb von Microsoft dürfte dank der Ressourcen des Konzerns und des Wissens der neuen Belegschaft schnell anlaufen und die Arbeit am Copiloten fortsetzen. Wenn es Microsoft tatsächlich gelingt, mit einer integrierten KI in Windows 11 und dem kommenden Windows 12 Nutzer zu seiner eigenen Suchmaschine und dem Nutzen des Copiloten zu bringen, hätte das Unternehmen gute Chancen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Online Marketing, das überzeugt.